Kantersieg zum Einstand

Nach wochenlanger Schinderei stand am vergangenen Freitag endlich der Auftakt zur KOL-Saison 2022/23 an. Vorm Anpfiff fanden die obligatorischen Ehrungen bzw. Verabschiedungen statt. Jonas Schneider erhielt von Staffelleiter Krümmling die Torjägerkanone und Steve Sommerfeld zieht es nach 44 Ligaspielen bei 6 Toren dienstlich in den Freistaat Sachsen nach Leipzig. Für Deutsche Bahn- Verhältnisse pünktlich startete Schieri Wind 18.35 Uhr vor 100 Zuschauern im Wilhelm-Kaiser-Rund die Partie. Der TSV ließ von Beginn an Ball und Aufsteiger SG Langendorf/WHV laufen. Hohes Pressing führte nach einer reichlichen Viertelstunde folgerichtig zum ersten Saisontreffer. Außenspieler J. Küster setzte nach Ballgewinn K. Kobylka in Szene. Dieser konnte nur durch Foulspiel im 16-er gestoppt werden. Den berechtigten Elfer versenkte A. Hesse sicher zur 1:0- Führung (17.min). Eine Führung sollte bekanntermaßen Sicherheit ins eigene Spiel bringen. Davon war im Fortlauf der Partie wenig zu spüren. Im Gegenteil, reichlich Raum herschenkend und unzureichendes Spiel gegen den Ball brachte die SG ins Rollen. Zumindest bis zum 16er. Dann beendete die Innenverteidigung um M. Langheinrich und M. Hartmann die Gäste- Bemühungen mit tollem Stellungsspiel. Defensiv sicher agierend, hinkte die Offensive den eigenen Ansprüchen weit hinterher. Stets und ständig stand sich der TSV im Spielaufbau durch unnötige Einzelaktionen selbst im Wege.

Trotz Führung im Rücken, weit weg vom eigenen Anspruch, konnte man die Intensität der Pausenandacht hinter verschlossenen Türen nur erahnen. Das es sich um ein reinigendes Gewitter gehandelt haben muss, zeigte der zweite Abschnitt. Der Minutenzeiger steckte noch im WarmUp-Modus der ersten Umrundung, da schlug der mit dickem Hals eingewechselte J. Schneider zum ersten Mal zu. Höhe Spielfeldmitte schnappte sich der Torjäger vom Dienst das Spielgerät, ließ unwiderstehlich mit Ball am Fuß die komplette SG-Defensive wie Fahnenstangen stehen und netzte überlegt zum 2:0 ein (46.min). Man musste kein Prophet sein, um beim Jubel die Blicke Richtung Trainerbank zu deuten. Minuten später hätte Kapitän St. Große den Sack zumachen können/ müssen, jedoch ließ die Feinjustierung zu wünschen übrig. Das Hesse nicht nur ruhende Bällchen kann, zeigte der Treffer zum 3:0 (51.min). Einer Passfolge über Küster bzw. T. Winnemund ließ Hesse aus Nahdistanz gar keine andere Wahl. Trotz gebrochener Moral der Gäste blieb der TSV weiter auf dem Gaspedal und der agile Schneider schraubte das Ergebnis per Doppelpack zwischen Minute 63. + 75. auf 5:0. Durch die Treffer zum 7:0- Endstand (87. + 89.min) konnte sich auch Küster den Gürtel als Doppel-Torschütze um seine Hüften schnallen. Die Ampelkarte mit der letzten Aktion im Spiel für den Gäste-Keeper ging als unrühmlicher negativ- Höhepunkt im kollektiven TSV-Jubel unter.

Fazit: Trotz Kantersieg sollte die zweite Hälfte des ersten Abschnittes als warnendes Signal gelten. Um stets nah am eigenen Optimum zu agieren gilt es, die teaminternen Grundlagen stets und ständig zu verinnerlichen.

Der TSV spielte wie folgt:
Stark, Hartmann, Langheinrich, Hoppen, Hanschke, Riedel, Große, Küster, Kobylka (Schneider), Hesse und Winnemund – Nicht zum Einsatz kamen: Förster, A. Berbig, Schmidt, Binneböse und Kampf

Veröffentlicht: 22. August 2022