Untergang im Rippachtal

Am 2. Spieltag der noch jungen KOL-Saison verschlug es den TSV zum Landesklasse-Absteiger SV Großgrimma. Mit positiven Erinnerungen angereist, 2013 erklomm Korwethe mit einem 1:2- Auswärtserfolg gegen die Reserve die Kreisliga-Tabellenspitze, schien dank einer engagierten Trainingswoche ein weiterer Erfolg möglich.

Doch bereits mit Anpfiff der Partie durch das Schierigespann Göttel, Kruse, Gentsch schwanden alle positiven Vorzeichen dahin. Hoch anlaufend ließ der Gastgeber keinen Raum für kontrolliertes Aufbauspiel. Das daraus resultierende Langholz um Abwehrchef M. Hartmann flog der TSV-Defensive postwendend um die Ohren. Die Doppelsechs um M. Langheinrich und Kapitän St. Große bekam keinerlei Zugriff auf die auch gedanklich agiler wirkende SV-Offensive. So grenzte es an ein Wunder und den stets zu Recht aufblitzenden (Abseits) Wimpel vom Schieri-Assi Gentsch, dass der Gast von der Saale mit einen glimpflichen 0:0 in die Pause stolperte. An dieser Stelle eine fast peinliche Randnotiz: der für B. Hanschke eingewechselte L. Berbig hätte mit seinem Sololauf (43.min) den Spielverlauf völlig auf den Kopf gestellt. Einen Meter mehr Wiese und der rausstürzende Torhüter hätte wohl das Nachsehen gehabt.

Trotz Straffung der Synapsen bot auch der zweite Abschnitt keine Verbesserung im TSV-Spiel. Dank luftiger TSV-Verteidigung konnte der heimische Anhang über die mittlerweile mehr als verdiente Führung jubeln. Ein schlichter Diagonalball reichte aus, um die Küster-Mannen zu überraschen, 1:0 (52.min). Das dem 2:0 (56.min) eine unberechtigte Elfmeterentscheidung voraus ging, geschenkt. Zu eindeutig die Szenerie, als dass man sich nach korrektem Ballspielen durch A. Berbig über die Sichtweise von Schieri Göttel künstlich erregen muss. Das auch der dritte Treffer (60.min) einer Fehlentscheidung entsprang, klarer Abstoß statt Eckball, ebenfalls eine müßige Randnotiz. Zumindest bot der energische Kopfball nach Eckstoß tollen Anschauungsunterricht für die starren Verteidigungsposten vorm machtlosen Hüter T. Stark. Dass die TSV-Youngster trotz Aussichtslosigkeit weiter auf den ersten eigenen Treffer gingen ehrt Sie, doch durch teilweise unmotivierte Einzelaktionen verpufften auch diese Bemühungen. Den 4:0- Schlusspunkt (78.min) ging ein Missverständnis zwischen Keeper Stark und den glücklos agierenden Innenverteidiger Berbig voraus und rundete den gebrauchten Tag vollends ab.

Fazit: Nach ein paar schlaflosen Nächten muss diese derbe Pleite zwingend aufgearbeitet werden. Das Leistungsschwankungen beim blutjungen Küster-Team vorkommen scheint nachvollziehbar, nur sollten daraus die richtigen Lehren gezogen werden.

Der TSV spielte wie folgt:
Stark, Hartmann, A. Berbig, Hanschke (L. Berbig), Hoppen, Große, Riedel, Langheinrich (Pschribülla), Küster (Kobylka), Winnemund, Schneider
Nicht zum Einsatz kamen: Schmidt, Binneböse und Förster

Veröffentlicht: 29. August 2022