Pflichtaufgabe erfüllt

18 Niederlagen am Stück, ein Torverhältnis von 8:85, die Motivationsgrundlage für Coach Küster‘s seit 5 Spielen unbesiegtes TSV-Team hätte vor der Partie gegen den Tabellenletzten Burgwerben kaum schlimmer sein können. Erschwerend hinzu kommen die seit Wochen anhaltenden personellen Sorgen. Ging man vor Wochen mit einem Durchschnittsalter von 22,1 Jahren durch den Ligaalltag, so wurde der Kurztrip in die Neustadt im vom Sponsor „Altenpflege Piller“ gestellte 8-Sitzer größtenteils von Ü40- betreutes-Wohnen-Kandidaten besetzt. Doch mit Anpfiff griff die Rehhakel-Floskel, „Es gibt nicht jung oder alt, sondern nur gut oder schlecht“. Den Gastgeber mit etwas tiefer stehenden Personal taktisch aus der Reserve lockend, wurde bereits nach 2 Zeigerumdrehungen fast in Perfektion umgesetzt. Doch eben nur fast, denn Schieri Töpel fing den nach Schneider-Pass allen davonfliegenden L. Berbig mit Abseitspfiff wieder ein. Das tief stehende Spielchen schaute sich das vom Naturell offensiv ausgerichtete TSV-Team eine ergebnislose Viertelstunde an und stellte fortan auf Angriffspressing um. Dies behagte dem Gastgeber überhaupt nicht, sprich die Klärungsversuche landeten teilweise hinter der eigenen Grundlinie. So mimte Abräumer A. Berbig mit seinem Kopfballtreffer nach Hesse-Eckstoß den Dosenöffner für den Tabellendritten, 0:1 (23.min). Wurde die linke, fliegende Außenbahn Berbig kurz nach Spielbeginn noch zurückgepfiffen, so verzichtete Schieri Töpel bei identischer Szenerie auf den VAR und gab den wunderschön herausgespielten Treffer von Schneider, 0:2 (27.min). Trotz aller von außen seit Wochen ins Team reingetragenen Lobdudeleien grummelte Küster beim Halbzeitgang in die Kabinen unüberhörbar über den teilweise sträflichen Umgang mit hochkarätigen Einschussmöglichkeiten.

Zu Beginn des zweiten Abschnittes sah sich Küster bestätigt. Mit Anflug an Überheblichkeit und teilweise Einstellung im Spiel gegen den Ball, rettete Keeper Förster ein ums andere Mal die Null. Ausgerechnet der fleißige Zielspieler Smolny beendete die aufkeimende Hoffnung der Gastgeber. Von Hesse gedankenschnell antizipiert, versenkte „Smolle“ den perfekt getimten Flugball zum 0:3 im Netz (65.min). Sekunden nach Wiederanpfiff hatte Letztgenannter DIE Chance zum Doppelpack. Im 5er mit Ball am Fuß alle Möglichkeiten, wählte er die schlechteste und schoss den gegnerischen Keeper berühmt. Ein Schelm wer denkt, dass die nachfolgende Auswechslung gegen den vom Angeltrip kurzerhand akquirierten D. Kurzhals als Bestrafung herhält. Bis in die Crunchtime hinein passierte nicht mehr viel. In Minute 83 traf Schneider im 16er die falsche Entscheidung. Statt den für den ausgelaugten Schmidt eingewechselte Uhlig zu bedienen, scheiterte er im Eins gegen Eins gegen den Keeper. Die anschließende Ecke brachte erneut Uhlig in den Fokus. Jedoch strich seine Direktabnahme um Millimeter über den Querbalken. So blieb es bei Schlusspfiff beim jederzeit verdienten, jedoch glanzlos erzielten 3:0-Auswärtssieges.

Der TSV spielte wie folgt: Förster, Hartmann, Hoppen, Hanschke, Berbig A., Berbig L., Schneider, Hesse, Pschribülla, Schmidt (Uhlig), Smolny (Kurzhals)

Veröffentlicht: 15. Mai 2023