9 Minuten zum Sieg

Nach der erhellenden 0:4- Heimklatsche gegen Nebra und dem Pokal-Zittersieg gegen Bad Bibra folgte der unangenehme Gang nach Profen. Die Bergbau-Männer für rustikale, aber faire Gegnerbearbeitung bekannt, zogen dem aktuell mental dünnhäutig agierenden TSV von Beginn an den Zahn. So musste Keeper Stark nach bereits 3 min sein ganzes Können aufbieten, um den Einschlag aus Nahdistanz zu verhindern. In der Folgezeit bettelte das unkonzentriert daherkommende Küster-Team um den Gegentreffer. Zu keiner Zeit konnte der Gast aus Korwethe seine spielerische Überlegenheit gegen die griffige Heimelf ausspielen. Eckball um Eckball segelte in den Stark- Spielkasten und nur mit Glück und Geschick konnte die Null bis zum Halbzeitpfiff vom mit langer Leine agierenden Referee Rauchbach gehalten werden.

Der zweite Abschnitt begann mit einem Paukenschlag. Nach berechtigten Pfiff Höhe Mittellinie schaltete Schneider am schnellsten, steckte gedankenschnell auf den durchstartenden Küster tief, 0:1 (48.min). Verdient oder unverdient, diese Frage stellte sich für das bis dahin labile Gebilde TSV nicht. Denn fortan lief gefühlt jeder TSV-Akteur einen Schritt mehr als im ersten Abschnitt. Nur so konnte sich der stets gewillte, jedoch häufig glücklos agierende L. Berbig nach Sololauf als Torschütze zum 0:2 eintragen (53.min). Vom linken Gegenpart offenbar inspiriert, zeigte nun auch die häufig umständlich agierende rechte Außenbahn Pschribülla seine Daseinsberechtigung. Die perfekt getimte Flanke setzte Torschütze vom Dienst Schneider gekonnt per Kopf gegen die Laufrichtung des Profener Keeper’s zum 0:3 in die Maschen (57.min). Trotz ergebnistechnisch klarer Fronten blieb Profen stets und ständig am Ball und ging mit zum Teil auch unschönen Aktionen auf den Ehrentreffer. Doch entweder scheiterte man am eigenen Unvermögen oder am nicht immer sattelfest agierenden Stark. Minuten vor Ende der Partie strafte Letztgenannter jedoch mit einem gehaltenen Strafstoß seine Kritiker ab. Somit ist durch den 0:3- Auswärtserfolg, zumindest ergebnistechnisch, die Talfahrt gestoppt.

Fazit:
Die 9 Minuten nach Wiederanpfiff sollten nicht über den zähen ersten Abschnitt hinwegtäuschen. Gerade gegen unbequeme Teams wie Profen sollte, gedanklich, die Arbeit (gegen den Ball) vor dem Vergnügen (spielerische Leichtigkeit) angesiedelt werden.

Der TSV spielte wie folgt:
Stark, Hartmann, Langheinrich (Binneböse), Hoppen (Schmidt), Hanschke, Große, Küster, Pschribülla, Hesse, Schneider und L. Berbig

Im Porträt unser Kapitän Stefan Große.

Veröffentlicht: 4. Oktober 2022