Serie hält
Nachdem sich der TSV beim Landesliga-Sechsten Rot-Weiß Weißenfels ein gerechtes 2:2- Remis erspielte, folgte am vergangenen Samstag der nächste Test gegen ein höherklassiges Team. Dank kurzer (Kommunikations-)Wege und der Nietleben-Absage kam unverhofft ein Derby gegen den Ortsnachbarn Wacker Wengelsdorf auf Kunstrasen in Zeitz zustande.
Trotz zahlreicher Ausfälle, inkl. kompletter Defensive, machte sich Coach Küster den Umstand zu Nutze und testete eine hochstehende 3er-Kette mit St. Große, B. Hanschke und etatmäßigen Hüter T. Stark. Diese hatten zu Beginn der Partie wenig zutun, denn die emsig anlaufenden T. Winnemund und J. Binneböse beschäftigten nicht nur die Wacker-Defensive, sondern kreierten auch Chancen im Minutentakt. Wurde beim vermeintlichen Führungstreffer, nach tollem Flankenlauf durch L. Berbig, noch der Abseitswimpel geschwenkt, so netzte Binneböse Minuten später nach identisch vorgetragenen Muster zur 0:1- Führung ein (8.min). Zwei Zeigerumdrehungen später befreite sich Wacker mit Langholz aus dem Würgegriff und egalisierte die TSV-Führung, 1:1 (10.min). Mit einem schmunzelnden Blick zurück in die Historie der Zusammentreffen beider Vereine hätte der Linienrichter im Zuge Abseits-Interpretation wohl vor Regenschirmen in Deckung gehen müssen. Im Hier und Heute reichte ein kurzes Schmunzeln zwischen Coach Küster und den jungen Linesman. Dies tat dem TSV-Offensivdrang jedoch keinen Abbruch. Immer wieder setzte sich Berbig dank überragender Schnelligkeit über links durch. Einzig die Chancenauswertung von Binneböse und Co. ließen zu wünschen übrig. Nach einer reichlichen halben Stunde konnte danke Vorlage Winnemund selbst Binneböse die 7,32m breiten Torstangen nicht mehr verfehlen (33.min). Praktisch mit dem Halbzeitpfiff vom umsichtig agierenden Schiri Proft fiel der schönste Treffer des Tages. Einen zweiten Ball zimmerte Woithe Höhe 16er per Direktabnahme in den Winkel, 2:2 (45.min).
Erzielte der TSV im ersten Abschnitt optisches Übergewicht, so war es nun Wacker, welche mit Start in den zweiten Abschnitt auf’s Tempo drückten. Die Blau-Weißen noch mit diversen Umstellungen kämpfend, ließen jeglichen Druck auf den Ball vermissen. Folgerichtig ging Wengelsdorf mit 3:2 in Führung (50.min). Fortan entwickelte sich ein recht wildes Spiel, welches hauptsächlich zwischen den Strafräumen stattfand. Der als Sechser agierende A. Hesse fühlte sich nach einer reichlichen Stunde vermutlich unterfordert und marschierte nach Ballgewinn an Freund und Feind vorbei Richtung Wackergehäuse. Trotz Vollsprint und schon zig Kilometern aufm Tacho zeigte der Unterschiedsspieler im Chip-Ball auf den durchstartenden Küster seine ganze Qualität. Letztgenannter blieb vorm Gästegehäuse cool und schob zum 3:3 ein (64.min). In der Folgezeit hatten beide Teams die Möglichkeit auf Sieg zu stellen, doch am Ende blieb es beim gerechten Remis.
Fazit: Nach Landesliga nun Landesklasse. Auch wenn Testspiele wenig Aussagekraft besitzen, so sollten sich die bisher gezeigten spielerischen Inhalte/Leistungen, das Vertrauen in die eigene Stärke, in den Köpfen der Spieler festsetzen. Erfreulich bleibt festzuhalten, dass „Neuling“ K. Rolle seine Defensivrolle mehr als erfüllt hat.
Der TSV spielte wie folgt:
Förster (Stark), Hanschke, Große, Stark (Rolle), Hesse, Küster, A. Berbig (Schmidt), L. Berbig, Pschribülla, Winnemund, Binneböse
Veröffentlicht: 13. Februar 2023