Der Schrei nach Häuptlingen

Nach der knappen Niederlage der Vorwoche in Naumburg folgte der Trip in die Freyburger Region, zum Aufsteiger nach Baumersroda. Trotz Kantersieg in der Hinrunde und mit Blick bei Ankunft auf den, nun ja, grünen Untergrund, gehörten die „5er Alu’s“ zur Grundausstattung der TSV-Mannen.

Die Hausherren auf heimischen Acker mit klarem Plan, setzten dem technisch beschlagenen TSV-Team von Beginn an zu. Kompromisslos flog der Gäste-Defensive um M. Hartmann Langholz entgegen, welche durch eigene Unzulänglichkeiten stets und ständig scharf gemacht wurden. Unverständlich, denn der sich in Abstiegsnöten befindende Gastgeber ist Lichtjahre vom Begriff Pressingmaschine entfernt. Jedoch …. Wenn ein technisch beschlagenes Team, trotz der vorherrschenden Widrigkeiten stur und unbeholfen auf die feine Klinge beharrt, kann dies nur nach hinten los gehen. Was man unbedingt vermeiden wollte, trat somit nach erneut unnötigen Ballverlust und anschließenden Eckstoß ein. Aus dem Getümmel heraus ging der Gastgeber mit 1:0 in Führung (5.min). Nun schienen die Synapsen der trägen und behäbig durchfluteten TSV-Gehirne gestrafft. Ab Minute 25 hatte das junge TSV-Team endlich die Mischung gefunden. Vor allem der flinke linke Außen N. Herzer kreierte nun minütlich Tormöglichkeiten. Doch identisch Naumburg aus der Vorwoche schluckt die Offensive um Binneböse und Schneider entweder zu wenig oder das falsche Zielwasser. Selbst aus 2m „verhinderte“ Binneböse den bereits sicher umjubelten Ausgleich und der neben dem Gehäuse postierte Fotograph musste sich in der Ackerfurche vor herumfliegenden Geschossen schützen. Besser machte es Winnemund. Furztrocken schlug sein Strahl aus 20m zum mittlerweile hochverdienten 1:1 ein (36.min). Mit diesen aus TSV-Sicht unbefriedigenden Zwischenstand, läutete der mit langer Leine ausgestatte Schieri Bartlau zur Pausenandacht. Diese fiel folgerichtig, in Erwartung auf Besserung, etwas lauter aus. Doch 11 mit sehr viel Potential ausgestatteten Indianern fehlen eben 1-2 Häuptlinge, welche die Ordnung bzw. Richtung eines Spieles vorgeben. Die Heimelf, mit dem einen Punkt sehr gut lebend, probierte sich mit Wiederanpfiff fortan im Weitschießen auf die angrenzenden Felder, um Zeit von der Uhr zunehmen. Dem TSV konnte man das Bestreben auf die so wichtige Führung nicht absprechen. Jedoch traf (M)man im letzten Drittel entweder die falsche Entscheidung oder agierte vorm Torabschluss zu hektisch. So kommt der Schreiberling auch aus Mangel an nennenswerten Höhepunkten zum Schlussakkord. Beim nun alles nach vorn werfenden TSV wäre mit der letzten Szene des Spieles beinah das worst case Szenario eingetroffen. Doch Keeper Stark guckte das Runde im 1:1 gekonnt über den Querbalken, Abpfiff.

Fazit: Der Weg führte bisher stets steil bergauf. Mit dieser Ergebnisdelle, was grundsätzlich keiner braucht, muss und wird das junge Team lernen umzugehen.

Der TSV spielte wie folgt: Stark, Hartmann, Hoppen, Hanschke (Schmidt), Große, Herzer, Winnemund, A. Berbig, Schneider, Pschribylla und Binneböse

Autor: Daniel Küster

Veröffentlicht: 20. März 2023