Negativtrend hält an
Große Spiele setzen außergewöhnliche Maßnahmen voraus. So auch vorm Spitzenspiel in Nebra, der letzten Möglichkeit, um im Aufstiegskampf noch eine Rolle zu spielen. Fokussiert bestiegen die TSV-Recken inklusive Anhang den ausverkauften Reisebus gen Himmelsscheibe. Das die (Erfolgs) Trauben in Nebra stets hoch hängen, ist bekannt. Und doch kam der TSV auf der Nebraer Schotterpiste super in die Partie. Dank männlicher Zweikampfhärte kaufte man der Heimelf schnell den Schneid ab. Winnemund’s früher Führungstreffer (5.min) nach toller Vorarbeit vom agilen Schneider schien für den weiteren Spielverlauf Gold wert. Nach reichlicher Viertelstunde kam die Heimelf allmählich in die Partie. Doch der einsetzende Regen erschwerte beiden Teams einen strukturierten Spielaufbau. Somit blieb hüben wie drüben vieles Stückwerk. Wenn Chancen, dann durch individuell starke Akteure. Einen dieser Momente kreierte Hesse per Schnittstellenpass auf Schneider. Leider bekam der Top-Torjäger den ersten Kontakt auf der zerfurchten Buckelpiste nicht gesetzt, Großchance auf 2:0 dahin. Diesen Chancenwucher und selbst einen vom, nun ja, unparteiischen Spielleiter übersehenden Elfer konnte der TSV durch intensive Defensivarbeit im ersten Abschnitt kompensieren. So ging es verdientermaßen mit Führung im Rücken zum Pausentee.
Im zweiten Abschnitt kam die Heimelf besser in die Aktionen. Die Doppelsechs, Hesse und Große bzw. Doppelacht Schneider und Winnemund hatten nun alle Hände voll zu tun, um Einschläge zu verhindern. Im Umkehrschluss hang Zielspieler Fischer für den Mitte erste Hälfte eingewechselten Binneböse teilweise in der Luft. Auf Grund nun fehlender Entlastung lag der Ausgleichstreffer praktisch in der Luft. Konnte Kapitän Große in erster Instanz noch klären, so schlug der abgefälschte zweite Ball unhaltbar im rechten unteren Eck ein, 1:1 (62.min). Den hohen läuferisch, kämpferischen Aufwand des ersten Abschnittes zollte das TSV-Team fortan Tribut. Zu allem Übel verletzte sich Winnemund schwer am Knie und wurde durch Hanschke ersetzt. Die taktische Neujustierung griff nicht, sprich Nebra nutzte die luftige Defensive zum mittlerweile verdienten 2:1- Führungstreffer (73.min). Da Korwethe selbst ein Remis nichts nützte, wurde nun alles auf Angriff gestellt. Und tatsächlich hätte sich der eingewechselte Schmidt dank top Trainingsleistungen in Minute 80 fast mit einem Tor belohnt. Doch bei seiner Direktabnahme zeigte sich der Nebra-Keeper auf den Posten. Der TSV blieb trotz aller Widerstände auf dem berühmten Gaspedal und hätte zumindest mit der Chance auf Ergebniskosmetik belohnt werden müssen. Sorry Herr Iser, dass man den ersten Elfer im ersten Abschnitt übersieht, ok. Das man nach Foul, Tritt an Kopf von Keeper Stark keine Karte zeigt, weil O-Ton von Ihnen: „ich kann keine Karte geben weil ich nicht mehr weiß wer es war“, auch ok. Doch wenn 5 min vor Abpfiff, bei einem für alle Seiten eminent wichtiges Spiel, Schneider im gegnerischen 16er das blanke Hinterteil für alle Zaungäste gefühlt eine halbe Minute durch festhalten der Schlübber preisgegeben wird und Sie sich nach Spielende mit dem Satz rechtfertigen: „das ist halt auf Kreisebene so“ … sorry, dafür fehlt mit Blick auf die Schieri- Kampagne am Wochenende jegliches Fairplay. Die letzten Minuten gingen somit in hektischen Aktionen unter und es ist beiden Teams zu danken, dass Sie sich trotz jeglich vermisster Linie der Spielleitung nicht zu unfairen Aktionen haben hinreißen lassen.
Fazit: Die zurecht kritisierte Schierileistung ist das eine, doch nicht zu kurz kommen darf an dieser Stelle eine realistische Einordnung. Wieder einmal war der TSV nah dran sich für hohen Aufwand zu belohnen. Doch auf lange Strecke, sprich Gegnern auf Augenhöhe, ist der aktuell durch zahlreiche Verletzungen gebeutelte Kader halt zu dünn besetzt. Somit geht, nach kurzem Durchschütteln, der Blick aufs kommende Wochenende mit Heimspiel gegen den Tabellensiebten aus Profen.
Der TSV spielte wie folgt: Stark, Hoppen, Hartmann, Herzer, Winnemund (Hanschke), Schneider, Hesse, Große, Pschribülla (Schmidt), Berbig L., Binneböse (Fischer)
Veröffentlicht: 27. März 2023