Altmeister Wieruch entscheidet Spiel

Die letzte Überlandfahrt der laufenden Saison führte den TSV zu den Grün Gelben nach Osterfeld. Waren die Hinspiel- bzw. Pokal-Viertelfinalpartie gegen die mittlerweile seit sechs Spielen ohne Sieg in den Seilen hängenden Gastgeber jeweils klare Sache, ging die Erwartungshaltung straff Richtung Auswärtsdreier. Der erste Spielzug nährte diese Haltung. Über Herzer und Pschribülla kam das Spielgerät zu Wieruch. Der Altmeister das Zielfernrohr noch nicht justiert, verzog jedoch aussichtsreich per Direktannahme. Nach einer knappen Viertelstunde flog der unsortierten Hintermannschaft um Hartmann, Hanschke und Stark ein Osterfelder Torabstoß um die Ohren. Der seit Wochen stabilste TSV Akteur Hartmann unterlief das Osterfelder Langholz und blieb im Eins gegen Eins zweiter Sieger, 1:0 (12.min) An dieser Stelle sollte im Fachhandel zwingend der Blendschutz der Malle-Brille überprüft werden, um auch im Zuge Abschlussfahrt die Abstände besser einschätzen zu können. Trotz zwischenzeitlichem 1:1- Ausgleich (20.min) durch den besten Akteur aufm Platz, A. Berbig, blieb das TSV- Spiel äußerst fehlerhaft. Passend hier der klägliche Torabschluss durch Schmidt, der das Kunststück fertigbrachte und aus Nahdistanz das berühmte Scheunentor verfehlte. Vorn die Führung verhindert und hinten praktisch zum Scheibenschießen einladen. So kann die erneute Osterfelder Führung (25.min) zusammengefasst werden. Und erneut reichte ein langer Ball, um die dilettantisch daherkommende TSV-Defensive zu überrumpeln. Nun schien auch der letzte Einäugige verstanden zu haben, dass der bisher spielerische Ansatz auf der betonartigen Buckelpiste nicht zielführend sein kann. Folgerichtig drückten die TSV-Mannen im Nachpausen- Abschnitt aufs Tempo. Nach toller Öffnung Hesse auf Wieruch blieb Pschribülla aufm Gaspedal und drosch den zweiten Ball zum 2:2- Ausgleich (48.min) in die Maschen. Dieser Treffer verwandelte die etwas andere Sportart aus dem ersten Abschnitt fortan in Angriffs-Fußball. Altmeister Wieruch staubte nach Torwartfehler den mittlerweile 2:3-Führungstreffer ab (54.min). Und weiter ging es nur in eine Richtung. Vor allem Berbig setzte Wieruch nun wiederholt in Szene. Letztgenannter hätte bei besserer Chancenverwertung das Kunststück fertigbringen können, sich in einem Spiel an die Spitze der Torjäger zu platzieren. So musste bis in die Schlussphase hinein um die 3 Punkte gezittert werden. Das an diesem Tage wie ein altes Ehepaar harmonierende Pärchen Wieruch/ Berbig sorgte schließlich in der 86.min für Erleichterung. Eine der zig Berbig- Balleroberungen brachte Wieruch in den Gegenstoß. Mit knallroter Uli Hoeneß Gedächtnisrübe ging dieser ab Mittellinie mit Ball auf Reisen und schob überlegt zum 2:4- Endergebnis ein.

Fazit: Bei positiver Betrachtungsweise ist vor dem Pokal- Saisonhöhepunkt die Erkenntnis wichtig, das bei Woche für Woche veränderten Startformationen auch der zweite und dritte Anzug jederzeit in der Lage ist, dem Team neue Qualität zu geben.

Der TSV spielte wie folgt: Förster, Hartmann, Stark, Hanschke, Herzer, A. Berbig. L. Berbig, Pschribülla, Hesse, Schmidt (Schneider), Wieruch

Veröffentlicht: 7. Juni 2023