Punkteteilung im Spitzenspiel

Im Topspiel des 12. Spieltags stand für unsere 1. Herrenmannschaft zum Sonntagmittag die Auswärtsfahrt ins vernebelte Zeitz an. Mit der Zweitvertretung des 1. FCs bekamen es unsere Mannen mit dem ärgsten Verfolger im Kreisoberliga-Tableau zu tun. Bereits am Vortag stand dabei fest, dass aufgrund der Nichtbespielbarkeit des Hauptplatzes auf die künstliche Rasenversion ausgewichen werden müsse.

Pünktlich um 14 Uhr wurde das Spiel auch durch das Unparteiischengespann angepfiffen. Unsere Jungs kamen dabei sehr gut in die Partie, sodass die Zuschauer den Ball in der Anfangsviertelstunde größtenteils nur an den Beinen unserer Mannschaft kleben sahen. Dennoch ließen wir in dieser Phase auch die letzte Konsequenz vermissen, sodass 100 %ige Chancen noch ausblieben. Sprechen muss man zumindest über zwei Strafraumaktionen Schneiders, bei denen der Neuner jeweils durch Gegnerkontakt zu Boden ging. Beide Male blieb die Pfeife von Schiedsrichter Friedel stumm und Schneider wurde nicht mit der Elfmeterentscheidung belohnt. Belohnen konnte sich wenig später dennoch ein Jonas, jedoch derjenige, der auf den Nachnamen Küster hört. Nach 20 Spielminuten wurde dieser 20 Meter vor dem Tor vom restlichen TSV-Mittelfeld freigespielt. Natürlich nahm er sich aus dieser Distanz ein Herz, und so drehte sich sein unwiderstehlicher Vollspannschuss genau ins untere linke Eck, wobei der Torhüter der Gastgeber dem Ball nur noch nachgucken konnte.

Auch im Anschluss blieb der Gast am Drücker, ohne dabei extreme Großchancen herauszuspielen. Da sich auch die Gastgeber weiterhin lediglich aufs Verteidigen beschränkten, blieb es bis zum Halbzeitpfiff beim 0:1 aus deren Sicht. Extrem disziplinierte erste 45 Minuten unseres Teams, welches bis dahin keinen Torabschluss zuließ.

Das sollte sich jedoch mit Wiederanpfiff relativ schnell ändern. Identische Szene wie beim Pokaltriumph über den SV Rot-Weiß-Weißenfels: direkt nach der Halbzeit, vermeidbarer Freistoß aus linker Halbposition, keine gute Zuordnung in der Hintermannschaft und ein Gegentor aus dem Nichts. Zu erwähnen bleibt dabei noch der gute Reflex von Keeper Förster beim ersten Kopfball, welcher aber Momente später nach reichlich Gestocher machtlos mit ansehen musste, wie der Ball im Netz einschlug. Ein Schock für den Großteil der Zuschauer im Ernst-Thälmann-Stadion, die es mit den Blau-Weißen hielten. Doch dies war noch ein zusätzlicher Motivationsschub für unsere Jungs, die nun alles daran setzten, die verdiente Führung zurückzuerlangen. Während in der 53’ Minute ein Schneider-Abschluss noch am Außenpfosten landete, lief es bereits 60 Sekunden später besser und es folgte der schönste Spielzug des Sonntagnachmittags. Über die Doppel-K-Mittelfeldachse Knothe/Küster wurde Rechtsaußen Binneböse gut freigespielt. Dieser brachte die flache Flanke punktgenau auf den 10 Meter vor dem Tor platzierten Schneider. Dessen Abschluss landete über den Umweg Pfosten vor den Füßen von Sturm- und Frisurpartner Schenk, der einfaches Spiel dabei hatte, den Ball im Netz unterzubringen. Erneute Führung für die Hoffmann-Elf. Doch leider existierte auch diese nur für eine Viertelstunde und es folgte die 70. Minute. Durch einen individuellen Fauxpas in der Rückwärtsbewegung wurde der Linksaußen der Zuckerstädter freigespielt und konnte unbedrängt auf Förster zulaufen. Da auch der Abschluss, platziert im rechten oberen Eck, einschlug, erzielte der 1. FC durch seinen zweiten Torschuss auch sein zweites Tor. Was nun folgte, war ein 20-minütiges Anrennen des TSVs. Offen bleibt dabei die Frage, wie der Gastgeber aus Zeitz das Spiel mit 11 Spielern zu Ende bringen konnte. Sowohl beim absichtlichen Handspiel des gelb vorbelasteten Mittelfeldspielers als auch bei der grob unsportlichen Aktion von Zeitz-Kapitän Rosick, der weit abseits des Balles komplett übermotiviert mit Anlauf, offener Sohle und nicht nachvollziehbarer Absicht in die Ferse Knothes trat, blieb der rote Karton des Schiedsrichters in der Tasche stecken.

Das Anrennen unserer Mannschaft war dennoch ungebrochen, jedoch musste man auch aufmerksam bleiben, damit durch einen Konter der Zeitzer nicht der gesamte Spielverlauf auf den Kopf gestellt werden würde. Die Zeit wurde kürzer und weder die Brechstange noch ein spielerischer Ansatz mündeten gegen die nun noch tiefer stehende Verteidigungsreihe der Gastgeber in nennenswerte Großchancen.

Somit erfolgte um 15:56 Uhr der Abpfiff des Spiels durch den Schiedsrichter und es blieb beim Unentschieden. Ein Ergebnis, mit dem keiner wirklich wusste, wie man damit umgehen solle. Zum einen konnte man den Gastgeber durch die Punkteteilung weiterhin auf 7 Punkte distanziert halten, zum anderen hätten es der Spielverlauf und das deutlich höhere Chancenplus auch hergegeben, diesen Abstand auf 10 Punkte zu vergrößern.

So oder so muss man mit dem Ergebnis leben.

Wir wünschen der Zweitvertretung der Zeitzer auf diesem Weg auch weiterhin alles Gute und bedanken uns beim Schiedsrichterkollektiv für die Leitung des Spiels.

Die nächste Chance auf 3 Punkte gibt es in der nächsten Woche um 14 Uhr zum letzten Heimspiel der Hinrunde gegen die Sportfreunde aus Bad Bibra und Saubach. Anders als gewohnt treten wir diesmal bereits am Samstag an. Damit lohnt es sich sogar doppelt, ins Wilhelm-Kaiser-Stadion zu kommen, denn bereits um 11 Uhr ist unsere Zweitvertretung im Viertelfinale des Reservepokals gegen die „Dritte“ des SSC Weißenfels gefordert. Wir freuen uns also riesig darauf, noch ein letztes Mal für dieses Jahr das Stadion voll zu sehen, um uns bei so vielen Fans wie möglich für die Unterstützung und jetzt schon grandiose Hinrunde bedanken zu können.

#nurderTSV

Unsere Mannschaft spielte in folgender Besetzung:
Förster – Hoppen – Hartmann – Hesse – Thurm – P. Knothe – Küster – L. Berbig – Binneböse (78‘ A. Berbig) – Schneider – Schenk (90‘ Buchheim)

Autoren: Tim Stark und Florian Schmidt

Veröffentlicht: 12. November 2024